Bei Apaleo glauben wir, dass großartige Unternehmen von Menschen mit einzigartigen Geschichten und Perspektiven aufgebaut werden. Unser Team inspiriert uns jeden Tag und wir möchten einige dieser persönlichen Wege mit euch teilen.
Heute dürfen wir euch Anna-Lena Reindl vorstellen, unsere Beiratsvorsitzende. Ihre Geschichte zeigt, wie Mut und Selbstreflexion einen außergewöhnlichen Lebensweg formen können. Vom frühen Aufstehen in der Familienbäckerei hin zum Einsatz für mehr Gleichberechtigung in der Wirtschaft, wo sie sich nicht scheut, die wirklich wichtigen Fragen zu stellen. Wir sind stolz, dass sie mit ihrer Vision und viel Herzblut dabei hilft, Apaleo in die Zukunft zu führen.
Wie hat das Aufwachsen in einem Familienbetrieb deine Leidenschaft für Führungsaufgaben geprägt?
Unsere Bäckerei war seit 1894 in unseren Händen, und ich war von klein auf vom Unternehmergeist meiner Familie und dem damit verbundenen Verantwortungsgefühl umgeben. Als Teenager habe ich angefangen, selbst im Betrieb mitzuarbeiten und war begeistert vom Tempo des täglichen Geschäfts und der Arbeit mit Menschen.
Nach meinem BWL Studium mit Schwerpunkt Food, Beverage & Culinary Management bin ich in Vollzeit in unser Unternehmen eingestiegen und habe gemeinsam mit meinem Vater 21 Filialen mit rund 300 Mitarbeitern geführt. Es war eine fordernde, aber unglaublich bereichernde Zeit. Eine große Bäckereigruppe zu leiten ist ein 24/7-Job, aber ich habe es sehr geschätzt, meine eigenen unternehmerischen Entscheidungen treffen zu können und die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Wann hast du begonnen, deinen Weg zu überdenken?
Irgendwann habe ich angefangen, darüber nachzudenken, was ich mir langfristig für mein Leben wünsche. Ich war mir sicher, dass ich eine Familie gründen möchte und der fordernde Alltag im Bäckereibetrieb war mit meiner Vorstellung der Mutterrolle nicht vereinbar. 2018 haben wir uns dann dazu entschieden, das Unternehmen zu verkaufen und plötzlich waren die 80-Stunden-Wochen vorbei. Für mich entstand dadurch viel Raum, darüber nachzudenken, was mich wirklich inspiriert.
Wie hat sich dein Interesse an Menschen auf deinen beruflichen Weg ausgewirkt?
Ich habe mich schon immer für Menschen interessiert und dafür, wie sie denken, fühlen und handeln. Die Zusammenarbeit mit Menschen war es auch, die mir im eigenen Unternehmen am meisten Freude bereitet hat und ich habe mich dazu entschlossen, einen Master-Abschluss in Wirtschaftspsychologie zu absolvieren. Zur gleichen Zeit verlagerte mein Vater seinen Schwerpunkt auf Immobilien und Startup-Investitionen.
Wie hat sich dein Leben verändert, als du Mutter geworden bist?
Gegen Ende meines Masterstudiums wurde unser erster Sohn geboren - Leo ist heute 5 Jahre alt. Kurz nach Leos Geburt wurde bei meinem Vater Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert und plötzlich war alles anders als geplant. Ich hatte die Flexibilität und die Erfahrung, um einspringen zu können und seine Aufgaben zu übernehmen. Er verstarb im Jahr 2021 und seitdem führe ich seine Beteiligungsgesellschaft und Teile seines Immobilienportfolios weiter.
Welche Rolle haben Investitionen auf deinem Weg gespielt?
Die Arbeit mit Startups erfüllt mich sehr und gibt mir unglaublich viel Energie. Ich habe aber auch festgestellt, dass die Investorenszene überwiegend männlich dominiert ist. Als ich zufällig vom Female Investors Network erfahren habe, war das für mich ein echter Gamechanger. Endlich hatte ich einen Raum, in dem ich lernen, Ideen austauschen und gemeinsam mit anderen Frauen investieren konnte. Zu dieser Zeit bin ich auch mit FidAR in Kontakt gekommen, einer Organisation, die sich für eine stärkere Vertretung von Frauen in Führungs- und Entscheidungspositionen einsetzt. Diese Mission liegt mir besonders am Herzen und ich bin stolz darauf, Mitglied in diesen beiden Organisationen zu sein.
Wie haben sich deine Werte auf deine Arbeits- und Lebensweise ausgewirkt?
Die Immobilien haben mich nie so inspiriert wie meine anderen Tätigkeiten. Ich hatte ein ehrliches und offenes Gespräch mit meinem Mann Philipp darüber und er hat mir angeboten, das Geschäft zu übernehmen. Er hat dafür seinen Job als Ingenieur aufgegeben und heute arbeiten wir als gleichberechtigte Partner.
Mittlerweile haben wir zwei Söhne und teilen uns die Aufgaben des Elternseins. Eines der größten Geschenke dieser Konstellation ist die Freiheit, mit den Kindern reisen zu können. So haben wir beispielsweise acht Wochen lang remote aus Kanada gearbeitet und vier Wochen in Island verbracht. Für uns gibt es keine strikte Trennung zwischen Arbeit und Privatleben - beides ist Teil unseres Lebens und geht nahtlos ineinander über.
Welche Überzeugungen leiten dich als Führungskraft und als Mensch?
Der frühe Verlust meines Vaters - er war erst 59 als er verstorben ist - hat mich gelehrt, dass das Leben fragil und endlich ist. Wenn du große Träume hast, warte nicht auf später, sondern fang heute an, sie umzusetzen. Und wenn du Kinder hast, dann genieße die ersten Jahre ganz bewusst. Diese Zeit kann man nicht zurückholen.
Ich bin auch fest überzeugt von der Macht des positiven Denkens. Während meines Studiums bin ich auf ein japanisches Sprichwort gestoßen: Das Glück kommt zu denen, die lachen. Ich habe meine Masterarbeit zum Zusammenhang von Humor, Optimismus, Lebenszufriedenheit und Glück geschrieben und die Erkenntnisse aus meiner Thesis bewegen mich bis heute.
Fehler passieren und Krisen kommen vor - wir sollten Sie als Chancen für Wachstum begreifen. Ob im Beruf oder als Mama, ich versuche den Fokus auf Stärken zu legen und ein Umfeld zu schaffen, in dem Menschen sich unterstützt und wertgeschätzt fühlen.
Was macht dir außerhalb der Arbeit Spaß?
Ich nehme mir bewusst Zeit für die Dinge, bei denen ich einen positiven Impact generieren kann. Daher leite ich eine wöchentliche Eltern-Kind-Turngruppe in unserer Kleinstadt mit etwa 10.000 Einwohnern, die eines der wenigen Angebote für Kinder unter drei Jahren ist. Es ist wunderbar, die Kinder dabei zu beobachten, wie sie sich sozial und motorisch entwickeln und gleichzeitig den Austausch und die Unterstützung unter den Eltern zu fördern.
Weiterhin bin ich Mitglied der Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Ebersberg, weil mir gesellschaftliches Engagement wichtig ist.
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